Fotos: © Feuerwehr Unterschleißheim

Zugübung
11.07.2019, 19:00 Uhr
Linde AG Unterschleißheim

 

Am Donnerstag fand eine Großübung, auch Zugübung genannt, bei der Linde AG statt. Diese Art von Übung gibt es nur wenige Male im Jahr, da im vornherein sehr umfangreiche Planungsarbeiten von Nöten sind, um die Übung möglichst realitätsnah zu gestalten.

Das Szenario: In einer Lagerhalle auf dem Werksgelände machten zwei Mitarbeiter Überstunden, wovon zunächst niemand wusste. Bei deren Arbeiten kam es dann zu einer Explosion und folglich zu einem Brand in der Halle. Die starke Rauchentwicklung erregte die Aufmerksamkeit eines Sicherheitsmitarbeiters, der daraufhin die Feuerwehr alarmierte.

Zwischenzeitlich wurde die FFU, bei der nur ein kleiner Kreis eingeweiht war, auf eine ausgelöste Brandmeldeanlage alarmiert. Was zunächst als „Tagesgeschäft“ klang, entpuppte sich schnell als Einsatz größerer Dimension. Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge war bereits eine starke Rauchentwicklung erkennbar, weshalb der Einsatzleiter umgehende zwei Trupps unter schwerem Atemschutz zur Personensuche und Brandbekämpfung in das betroffene Gebäude schickte. Diese Aufgabe war alles andere als leicht, denn bei einem unbekannten Gebäude dieser Dimension und einer Sichtweite von unter einem Meter, musste man sich erst einmal zurechtfinden. Als Hilfsmittel für so einen Fall benutzen wir die Wärmebildkamera, die eine Orientierung deutlich erleichtert und insbesondere das Auffinden von Personen bzw. Brandherden ermöglicht.

Außerhalb der Halle wurden weitere einsatztaktische Maßnahmen vorbereitet. Dazu gehört unter anderem das Sicherstellen der Wasserversorgung, die Positionierung mehrerer Lüfter für Entrauchungsmaßnahmen, sowie die Inbetriebnahme des Einsatzleitwagen (ELW).

Wenige Minuten später konnten zwei Personen aus der Halle gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Außerdem konnte der Brandherd ausfindig gemacht und einige Gasflaschen ins Freie verbracht werden. Das ist wichtig, da Gasflaschen unter Hitzeeinwirkung ein enormes Risiko für alle im näheren Umkreis befindlichen Personen darstellen. Aus diesem Grund wurden die Flaschen im weiteren Verlauf ununterbrochen mit Wasser gekühlt.

Rund 40 Minuten nach Alarm wurde die Übung beendet, da alle notwenigen Maßnahmen abgearbeitet waren. Anschließend gab es eine große Nachbesprechung, bei der alle positiven wie negative Punkte besprochen wurden. Vorteil dieser Übung war, dass beide Seiten profitierten. Zum einen konnte die Firma, deren Personal ebenfalls nichts von der Übung wusste, entsprechende Notfallpläne und damit einhergehende Maßnahmen prüfen, und zum anderen die Feuerwehr ihr Vorgehen üben. Großes Lob und anerkennende Worte gab es an dieser Stelle vom Werksleiter Herrn Ampenberger, der für den Abschluss noch eine Brotzeit organisierte.

Auch wir bedanken uns recht herzlich für diese Übungsmöglichkeit und hoffen natürlich, nie für ein derartiges Szenario ausrücken zu müssen.

 

Ihr Team
Presse und Öffentlichkeitsarbeit